Seit dem 01.10.2021 hat sozial.sinn e.V. zwei Auszubildende – eine von ihnen ist Nelli. Nelli ist 29 Jahre alt und lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Bielefeld. Unsere Mitarbeitende Ronja hat sich mit ihr unterhalten, um zu erfahren, wie man sich eine Ausbildung bei unserem ambulanten Pflegedienst pflege.sinn vorstellen kann und was ihr Zwischenfazit ist.

Nelli (links) und Ronja (rechts) im Gespräch über eine Ausbildung bei dem ambulanten Pflegedienst pflege.sinn.

Hallo Nelli, es freut mich, dass du dir die Zeit nimmst, um mit mir über deine Ausbildung zu sprechen. Magst du direkt damit anfangen und erzählen, was für eine Ausbildung du überhaupt bei uns machst?

Ich mache eine generische Ausbildung in der Pflege, genauer gesagt als Pflegefachfrau. Das heißt, dass ich in den ersten beiden Lehrjahren einen Einblick in die Bereiche der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege erhalte. Im dritten und somit letzten Lehrjahr folgt die Spezialisierung in einem der Bereiche. Das kann ich mir bis dahin aber noch in Ruhe überlegen.

Und wie kann man sich den Ablauf deiner Ausbildung vorstellen?

Insgesamt dauert meine Ausbildung drei Jahre, in denen ich abwechselnd Theorie- und Praxisblöcke habe. Ein Block geht über zweieinhalb bis drei Monate. Die Theorieblöcke finden im Rahmen meiner kooperierenden Schule, der DAA*, statt. Am Ende eines Theorieblocks habe ich zu jedem Thema, das wir bearbeitet haben, eine Klausur. Daher bestehen die letzten zwei Wochen eigentlich nur aus Klausuren, was beim letzten Mal fünf waren. Die Praxisblöcke habe ich entweder im Betrieb, also bei pflege.sinn/sozial.sinn, oder an einer externen Einsatzstelle, wie zum Beispiel einem Krankenhaus. Wenn ich im Betrieb bin, begleite ich verschiedene Mitarbeitende bei ihren Touren zu den Kundinnen und Kunden. Die externen Einsätze hingegen werden von der Schule eingeteilt. Da habe ich keinen Einfluss, wo genau ich hinkomme.

*Deutsche Angestellten-Akademie GmbH

Das klingt nach viel Abwechslung, aber auch nach viel Anstrengung. Wie sieht dein Alltag mit der Ausbildung nun aus?

Die Ausbildung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, das habe ich zugegebenermaßen etwas unterschätzt. Wenn ich um halb drei Schulschluss habe, mache ich mich direkt auf den Weg, um meine Kinder abzuholen, dann geht es gemeinsam nach Hause. Nachmittags stehen die Hobbies der Kinder auf den Plan, abends muss der Haushalt gemacht werden und zwischendurch wird jede ruhige Minute genutzt, um zu lernen. Insgesamt ist die Ausbildung nicht zu unterschätzen, es haben bereits einige aus meiner Klasse die Ausbildung abgebrochen oder nicht die notwendige Leistung erbringen können. Doch ich habe das Glück, dass mein Mutterdasein bei sozial.sinn berücksichtigt wird, sodass ich mittlerweile eine gute Balance zwischen Familie und Ausbildung gefunden habe. Daher bereue ich es auch nicht, den Schritt gewagt zu haben, die Ausbildung zu machen.

Das ist schön zu hören. Was gefällt dir denn gut an der Ausbildung?

Besonders gut gefallen mir die Blöcke im Betrieb. Dank meiner Ausbilderin Hacer Kocabey schaffe ich es in diesen Phasen, das in den Theorieblöcken zuvor Gelernte, schnell in die Praxis umzusetzen und mein Wissen zu verfestigen. Außerdem habe ich viel Abwechslung bei der Arbeit, da ich jeden Mitarbeitenden von pflege.sinn mal begleiten darf, sodass ich verschiedene Herangehensweisen kennenlerne. Insgesamt bin ich super zufrieden mit dem Aufbau der Ausbildung und bin froh, mich dafür entschieden zu haben – vor allem den Weg gemeinsam mit pflege.sinn gehen zu können.

Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?

Weil ich ein sehr emphatischer Mensch bin und gerne helfen möchte. Bei der Arbeit hier in der ambulanten Pflege bekomme ich so viel Positives von den Menschen zurück – das ist ein großer Ansporn für mich und ich merke jeden Dienst aufs Neue, wie viel Freude mir diese Arbeit bereitet.

Gibt es etwas, was dir nicht gefällt oder wo du Verbesserungsmöglichkeiten siehst?

Ehrlich gesagt, war ich zu Beginn meiner Ausbildung ziemlich unsicher, weil ich nicht einschätzen konnte, was auf mich zukommt. Da ich eine der ersten beiden Auszubildenden bei pflege.sinn bin, konnte ich niemanden fragen, wie die Erfahrungen mit einer Ausbildung bei pflege.sinn sind. Aber diese anfängliche Unsicherheit ist schnell verflogen. Ich fühle mich hier sehr gut aufgenommen – jeder hat ein offenes Ohr, wenn ich ein Anliegen habe oder mich Zweifel an meiner eigenen Leistung überkommen. Ich habe das Gefühl, ernstgenommen zu werden und bekomme im Gegenzug auch ehrliche Kritik und Ratschläge.

Kannst du sozial.sinn als Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen?

Das mache ich sogar bereits (lacht). Ich sage meinen Mitschülerinnen und Mitschülern, die unzufrieden in ihrem Betrieb sind, dass sie unbedingt zu pflege.sinn wechseln sollen, weil es hier so gut ist. Ich würde auch super gerne nach meiner Ausbildung weiterhin bei pflege.sinn in der ambulanten Pflege arbeiten.

Wie bist du auf den Verein sozial.sinn aufmerksam geworden?

Durch mein persönliches Umfeld – Ich kenne jemanden, die im Verein in der Alltagsassistenz tätig ist und sie hat mir davon erzählt, dass es in diesem Bereich noch offene Stellen gibt. Also habe ich mich beworben und zunächst in der Alltagsassistenz gearbeitet, aber nach kurzer Zeit in die ambulante Pflege gewechselt.

Vielen Dank, Nelli, dass du deine Erfahrungen so offen mit mir geteilt hast. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deiner Ausbildung und bin mir sicher, dass du das meistern wirst. Mit dir haben die zwei neuen Auszubildenden, die demnächst ihre Ausbildung bei uns starten, ein super Vorbild.